Februar 2023
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Jeffi Lou strapaziert formelle Grenzen und bewegt sich mit ihrem ersten Live-Set irgendwo zwischen performativem Popkonzert und musikalischem Bühnenstück. Im Schnelldurchlauf erzählt sie eine vielschichtige Emanzipationsgeschichte: Vom Eingesperrtsein in
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Jeffi Lou strapaziert formelle Grenzen und bewegt sich mit ihrem ersten Live-Set irgendwo zwischen performativem Popkonzert und musikalischem Bühnenstück. Im Schnelldurchlauf erzählt sie eine vielschichtige Emanzipationsgeschichte: Vom Eingesperrtsein in patriarchalen Rollen, zum feministischen Erwachen und schliesslich zum Kampf gegen Widerstände und für Selbstbestimmung. Sie springt von Song zu Song, von der Ballade zum Feelgood-Hit, schleift mit Gesang und Violine am Genre Mundartpop entlang, das sie immer wieder mit experimentellen Soundspielereien, narrativen Spokenword- und Performanceelementen unterwandert.
Jeffi Lou bläst Illusionen, Mantras und Träume auf, bis sie zerplatzen. Die erste Illusion, die zerbirst, wurde 2010 von Adrian Stern in «Amerika» besungen: Haus, Kind, Ehemann – Endstation Glück. Und wenn der poppige Beat zu zerfallen beginnt, die Choreographie und das Lächeln entgleisen, wenn Jeffi Lou das imaginäre Haus zerstört, den Ehering wegwirft und den Prinzen mit Pferd oder Porsche oder Gitarre gleich mit, fühlt es sich genauso an, wie 2012 beim Lesen der Schweizer Illustrierten, als Francine Jordi sich von Florian Ast getrennt hatte. Der Traum war geplatzt – Endstation. Oder doch ein Neuanfang für Francine Jordi, ganz ohne Prinzen?
Je mehr Träume Jeffi Lou zerplatzen lässt, desto klarer wird, dass diese in erster Linie patriarchale Luftschlösser sind, die nur von Kontrolle, Angst, Stereotypen und Normen zusammengehalten werden. Deshalb arbeitet sich Jeffi Lou durch die Bausubstanz dieser Luftschlösser, trägt Schicht um Schicht ab, mal im Modus einer manische Aerobictänzerin, mal mit der Ruhe einer Yogainfluencerin. Was dahinter auftaucht, untersucht sie akribisch: Feministisches Erwachen, Abhängigkeiten, Autonomie, Selbstfürsorge, Widerstände, Erschöpfung. Sie untersucht Körperlichkeit, benennt sexuelles Begehren und entzaubert es. Geschickt stellt Jeffi Lou Fallen, in die wir hineintappen, fängt uns aber immer wieder auf, nimmt uns wieder an der Hand und mit auf ihre Reise Richtung Emanzipation, Befreiung und Autonomie.
Weitere Infos
Webseite: jeffilou.ch
Facebook: www.facebook.com/JeffiLou
Instagram: www.instagram.com/jeffi_lou
Youtube: www.youtube.com/channel
Türöffnung/Galerie/Bar
19:00 Uhr
Eintrittspreis (Barzahlung)
CHF 25.00 (regulär) / 15.00 (AHV, IV, Ausbildung)
Vergünstigungen
AHV, IV, Gäste in Ausbildung, SUB, La clé, Prozentbuch, KulturLegi & Jugendkulturpass 16–26
Bestuhlung
Sitzplätze, freie Platzwahl
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