Geschichte

An unserer Adresse wird seit 1953 Theater gespielt. Das «kleintheater kramgasse 6», wie sich der Kulturkeller vor ONO nannte, ist damit das älteste Kleintheater der Stadt Bern und kann als solches auf eine rege kulturelle Vergangenheit zurückblicken. 37 Jahre lang wurde es von Dr. Thomas Nyffeler geführt. Im «kleintheater kramgasse 6» organisierte beispielsweise Harald Szeeman (ehemaliger Direktor der Kunsthalle Bern, Kurator der Biennale Venedig) die erste Kunstausstellung über den Dadaisten Hugo Ball. Meret Oppenheim entwarf für eine Produktion im «kleintheater» das Bühnendekor. Und hier wurde das Stück «Les désirs pris par la queue» von Pablo Picasso in deutscher Sprache uraufgeführt. Die meisten Berner Theaterschaffenden sind mindestens einmal in ihrer Karriere im «kleintheater kramgasse 6» aufgetreten.
Nach einem halben Jahrhundert «Kulturgeschichte» gab Thomas Nyffeler die Leitung seines Kleintheaters ab. Mit der Leitungsübergabe an den Kommunikationswissenschaftler und Filmemacher Daniel Kölliker erhielt das Kellerlokal auch ein neues programmatisches Gesicht und – mit einer umfassenden Renovation – einen frischen Anstrich: Aus dem «kleintheater kramgasse 6» wurde «ONO». Am 1. Januar 2004 öffnete der Mehrspartenbetrieb ONO seine Tore.
Profil

ONO will kulturelle Neugier wecken.
ONO fördert und unterstützt zeitgenössisches Kulturschaffen.
ONO präsentiert Kulturschaffende aus den Sparten Musik, Tanz, Theater, Literatur und Kunst –
ob bereits etabliert oder noch zu entdecken, ob lokal oder international.
ONO bemüht sich um ein innovatives Programm von kultureller und gesellschaftlicher Relevanz.
ONO – ein Ort, um Neues zu entdecken.
Anspruch und Vision

Anders als das «kleintheater kramgasse 6» ist das Nachfolgelokal ONO ein spartenübergreifender Kulturbetrieb und wird das in den nächsten Jahren sicher auch bleiben. ONO versucht, neue Strömungen in der Kulturlandschaft auf der Bühne abzubilden und noch Unbekanntem einen Raum und Namen zu geben. Das Kulturlokal bringt aber auch bekannte Größen. Es bietet einen intimen Rahmen für einmalige Veranstaltungen wie etwa die Unplugged-Konzerte des Weltstars und Ex-Genesis-Sänger Ray Wilson. Die bereits konventionell gewordenen Poetry Slams gehören nach wie vor ins Programm, aber unbedingt auch die daraus entwickelten, innovativen Nebenformen wie Sience Slams oder die zweisprachigen Salms für Gehörlose (Gebärdensprache) und Hörende. ONO will ein Ort für leise Töne und ihr lautes Echo sein; ein Ort, der immer wieder neu erfunden und reflektiert werden soll. Im Vordergrund steht das Nachdenken über die Gesellschaft und ihre kulturellen Erzeugnisse.
Unsere Schwerpunkte

SOUNDS
Unter dem Label SOUNDS programmieren wir Musik von Rock bis Electronica, von Songwriting bis Folk. Ray Wilson oder Michael von der Heide sind bei uns ebenso willkommen wie lokale und/oder noch unbekannte Kulturschaffende. Wir laden lokale wie auch internationale Musikerinnen und Musiker ein – immer mit dem Ziel, unserem Publikum bestmögliche musikalische Qualtität zu bieten. Wer den eigenen Pop-, Rock- und Folk-Horizont erweitern möchte, ist bei SOUNDS goldrichtig.
JAZZ
Jazz hat bei uns seit der ersten Stunde einen besonders grossen Stellenwert. Viele junge Jazzerinnen und Jazzer schliessen auf unserer Bühne mit ihrem Diplomkonzert die Swiss Jazz School ab. Am selben Ort spielten und spielen aber auch Urgesteine des Jazz wie Irène Schweizer, Christy Doran oder der New Yorker Drummer von Herbie Hancock. Auch Billy Cobham war bereits unser Gast, allerdings erst im Publikum… Trotzdem sind wir ein bisschen stolz auf seinen Besuch im ONO. Innerhalb des Labels ONO JAZZ sorgen und garantieren Matthias Kohler und Linus Hunkeler (YouScene) jeden Monat für modernen und innovativen Jazz. Wir versuchen, dieses Label zu festigen und ONO als Jazz-Ort zu etablieren.
KLASSIK
Wir mögen, programmieren und fördern auch klassische Musik aus den letzen fünf Jahrhunderten, von der Renaissance bis zur Gegenwart. Unter dem Label ONO KLASSIK bringen wir Musikerinnen und Musiker auf die Bühne, die auch spartenübergreifende Experimente wagen. ONO KLASSIK überrascht immer wieder mit erfrischend unklassisch klassischer Musik. Jérôme Faller (Violinist) unterstützt uns bei der Programmation der Konzerte. An unserer Vision, auch junge Leute zur Klassik zu «verführen», halten wir fest.
BILDENDE KUNST
ONO ist auch eine Galerie. Auf knapp 30 Quadratmetern haben lokale wie internationale Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, Gegenwartskunst in den Bereichen der Grafik, Malerei, Zeichnung, Fotografie oder Film (Installation) auszustellen. Durch den Kultur- und Barbetrieb in den selben Räumlichkeiten,machen wir die Werke einem Publikum zugänglich, das nicht zwingend eine Galerie besuchen würde. Ausserdem gelingt es ONO auf diesem Weg, die Gegenwartskunst dem Theater, der Musik, dem Tanz, der Literatur und dem Film gegenüber zu stellen.
LITERATUR
ONO hat sich schnell als Literaturort etabliert. Zu einem grossen Teil ist dies das Verdienst der Germanistin Franziska Müller, die etwa «Literatur im Keller» und den erfolgreichen LESESESSEL ins Leben gerufen hat. Neben den beiden grossen Literaturreihen programmieren wir Einzellesungen, Spoken Words, szenische Lesungen, Poetry Slams oder thematische Lesungen. Dank der Zusammenarbeit mit Artlink können wir ausserdem immer wieder spannende Lesungen mit Autorinnen und Autoren aus Afrika, Asien, Lateinanmerika oder Osteuropa anbieten. So präsentierten wir beispielsweise den ägyptischen Autor Alaa al-Aswani oder den irakischen Schriftsteller Sinan Antoon. Wir verstehen Literatur auch als Fenster zur Welt. Zudem interessieren uns ihre verschiedenen – vor allem auch neuen – ästhetische Formen.
TANZ UND THEATER
An unserer Adresse wird seit 1953 Theater gespielt. Im «kleintheater kramgasse 6», wie sich der Kulturkeller bis 2003 nannte, kam beispielsweise das einzige Bühnenstück von Pablo Picasso zur deutschsprachigen Uraufführung. Avantgarde wurde gross geschrieben, die Suche nach neuen Inhalten und einer neuen Ästhetik war Programm. Wir versuchen, diese Tradition weiterzuführen und programmieren zeitgenössisches Off-Theater. Dabei räumen wir auch dem Tanz einen hohen Stellenwert ein. ONO soll auch nach über 50 Jahren ein Ort bleiben, an dem Theater gespielt wird.
Visionen / Bestandesaufnahmen

Visionen/Bestandesaufnahmen von Journalistinnen und Journalisten, wie sie das ONO wahrnehmen, uns ein Spiegel sind und für die Zukunft verpflichten:
«ein sicheres Label für spartenübergreifendes Kulturgeschehen mit Qualität»
Fabian Saner, Solothurner Zeitung, 18. März 2009
«Kunst mit Niveau auf kleinem Raum. Seit fünf Jahren bietet das ONO Einzigartiges in der Stadt Bern.»
Sonja L. Bauer, Berner Zeitung, 7. Februar 2009
«Im Kellertheater ONO findet sich vielleicht Berns umfangreichstes Kulturangebot.»
«Kramgasse – das Buch», 2008
«Das liebevoll ausgebaute Kellerlokal ONO lockt mit vielfältigem Programm: von Jazzkonzerten, Literaturanlässen bis zu regelmässigen Kunstausstellungen.»
Silvia Senn, Jazzzeit, Wien 2007
«Im stilvollen Kellergewölbe trifft sich die kulturinteressierte Berner Szene.»
Tina Gut, Style, SI 2007
«Seit drei Jahren präsentiert der Kulturkeller ONO ein reizvolles Kulturmenue. Kölliker leitet es mit Neugier und Leidenschaft, aber auch mit einem Konzept, das offensichtlich ankommt.»
Oliver Meier, Berner Zeitung, 13. November 2006
«Note 6 für ONO»
«Der mit viel Liebe zum Detail eingerichtete Kellerraum ist ein Begegnungsort zwischen Künstlerin und Publikum, ohne Schickimicki, ohne Starallüren.»
Heute, 27. Oktober 2006
«Ein Keller voller Überraschungen. Still und heimlich hat sich das Kulturlokal ONO einen Platz im Berner Kulturleben erarbeitet.»
Dani Landof, Der Bund, 30. Dezember 2005
«Kleiner Keller mit grossem Anspruch»
«Das kulturelle Angebot im ONO ist breit. Aber nicht so breit, dass es zur Beliebigkeit verkommt. Verantwortlich für den Balanceakt ist Daniel Kölliker.»
Astrid Tomczak, Berner Zeitung, 20. Dezember 2005
«Alleine die schlichte Innenarchitektur ist es wert, die Stufen hinunter in den typischen Altstadtkeller zu nehmen.»
Kathrin Hafner, «Der etwas andere Blick aufs gute alte Bern», Tages-Anzeiger, Mai 2005
«Beachtlich, was ONO trotz Sommer und allgemeiner flauer Stimmung in Bern zustande kriegt!“
Patricia Götti, KulturStadtBern, Kulturblog
«Eine Trouvaille, dieser reichhaltige Kulturkeller»
Ursula Bischof Scherer, Brunne Zytig